Buch
Monografie
Den Hexen auf der Spur : Über Hexenprozesse am Beispiel Idstein 1676
Idstein:
Verlag Hexenbuchladen GmbH
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Weitere Informationen
Einrichtung: | Lesbenarchiv Frankfurt | Frankfurt |
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Verfasst von: | Flothmann,Gilla;Müller,Hilke;Schollmeyer,Ilse;Stoltefaut,Maria |
Ausgabe: | 1 |
ISBN: | 3926305002 |
Sprache: | Nicht einzuordnen |
Beschreibung: | |
Gilla Flothmann, Hilke Müller, Ilse Schollmeyer und Maria Stoltefaut haben ein finsteres Kapitel Idsteiner Stadtgeschichte dokumentiert. Gemeinsam folgten sie den Spuren der Hexenprozesse in Idstein. Dabei wurde mit manchen Mythen aufgeräumt, etwa dem, dass hauptsächlich Frauen als Hexen verbrannt wurden. Zwischen dem 3. Februar 1676 und dem 31. März 1677 wurden in Idstein 39 Personen hingerichtet, 31 Frauen und 8 Männer.\[W9]\Über Idsteiner Hexenprozesse gewähren die Buchbeiträge einen fast lückenlosen Einblick. Der Verfolgungswahn wird durch ein Kind ausgelöst, das angegeben hatte, dass seine Patin ihm "das Mäuse und Eidechsen" machen lehren würde. Der protestantische Graf Johannes zu Nassau (1603-1677) vermutete, dass auch der Tod seiner zweiten Frau, seiner Kinder und ein Viehsterben durch Hexen ausgelöst wurden und befahl ab 1675 Verfahren.\[W9]\Die Hexenverfolgung war ein Selbstläufer. Die Angeklagten wurden unter der Folter gezwungen, Namen zu nennen. Die Genannten holte man dann ebenfalls und stellte sie unter Anklage. Monatelang funktionierte dieses System fehlerfrei. Schon vier Wochen nach den ersten Verhaftungen begannen die Hinrichtungen. In den ersten drei Monaten kamen 19 Menschen um.\[W9]\Die Namen wurden in gewaltsam erreichten Geständnissen oder in persönlichen Anzeigen genannt. Die meisten Personen kamen aus dem Mittelstand, waren also nicht arm. Die Hälfte der Opfer waren Frauen, die Witwen angesehener Bürger.\[W9]\Aus diesem Grund kann man schließen, dass sich die Hexenjäger nur vermögende Opfer aussuchten. Ein Beispiel hierfür ist die Tatsache, dass auf die Hinrichtung einer Kuhhirtin verzichtet wurde, trotz genügender Anklagepunkte. | |
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