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1968 and transnational history in Emine Sevgi Özdanmar's "Die Brücke vom goldenen Horn"

Verfasst von: Schonfield, Ernest
in: German life and letters
Oxford: 2014 , 67 (2014), 3, S. 399 - 417 S.

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Einrichtung: Ariadne | Wien
Verfasst von: Schonfield, Ernest
In: German life and letters
Jahr: 2014
Sprache: Englisch
Beschreibung:
In der Erzählung ‘Fünf klopfende Herzen, wenn die Liebe springt’ (2004) und dem Roman Hinterland (2009) befasst sich Feridun Zaimoglu mit den für seine neueste Erzählliteratur bezeichnenden Themen des Kosmopolitismus und der deutschen Romantik. Ein Dialog zwischen den Vorstellungen der Liebe von Jean-Luc Nancy und den Romantikern Fr. Schlegel, Novalis und Kleist ist für den nicht-identitätsfundierten Kosmopolitismus Zaimoglus aufschlußreich, der, im Gegensatz zu einer neuen kosmopolitischen Identität mit ihrem eigenen Moralkodex, auf eine radikale Offenheit zur Zukunft und eine ontologische Verzahntheit im Sinne von Nancys ‘communauté désœuvrée’ (‘undarstellbarer Gemeinschaft’) hindeutet. So wie die Romantiker ihre Hoffnungen auf eine harmonische Welt in die Liebe setzten, so ist die Liebe ebenso wichtig für Nancy, da sie uns die undarstellbare Gemeinschaft zugänglich macht. Einen Einblick in diese Idee des Kosmopolitismus gibt uns die Erzählung ‘Fünf klopfende Herzen’, in der das Verliebtsein die Hauptfigur für die wechselseitige Abhängigkeit des Seins empfindlich macht. Auch im Roman Hinterland, in dem transnationale Empfindlichkeiten ein kosmopolitisches Netz über Europa bilden, wird darauf hingewiesen, dass das Mitsein dem Eins-Sein nicht unterordnet werden darf. Zaimoglus Befassung mit den Gebrüdern Grimm und den nationalistischen Aspekten der Romantik benötigen außerdem eine genauere Untersuchung, und Nancys Begriffe von ‘Mythos’ und ‘Literatur’ können hier erhellend sein.
Anmerkung:
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