Artikel
Marxism, gender and mediated memories of national socialism : the paradoxical case of Christa Wolf's "Kindheitsmuster" (1976)
Verfasst von:
Stone, Katherine
in:
German life and letters
Oxford:
2014
,
67 (2014), 2, S. 202 - 218 S.
Weitere Informationen
Einrichtung: | Ariadne | Wien |
---|---|
Verfasst von: | Stone, Katherine |
In: | German life and letters |
Jahr: | 2014 |
Sprache: | Englisch |
Beschreibung: | |
Anhand des Romans Kindheitsmuster (1976) untersucht dieser Aufsatz Ambivalenzen in Christa Wolfs Darstellung der Schuld bzw. Komplizenschaft von Frauen im Dritten Reich. Die thematische und ästhetische Abweichung des Romans von der offiziellen Leitlinie der DDR zur NS-Vergangenheit wird von Kritikern oft hervorgehoben. Weniger beachtet wird die Tatsache, dass Wolfs subversiver weiblicher und moralischer Blick auf das Dritte Reich auf einer durch ihre weiblichen Figuren verkörperten Idealvorstellung des gesellschaftlichen Zusammenlebens aufbaut. Dies führt in Kindheitsmuster dazu, dass Wolf genau diejenigen stereotypischen Ideale weiblicher Unschuld wiederholt, die im kulturellen Gedächtnis verankert sind. Wolfs Aufladung von Weiblichkeit mit positiven Werten steht zudem in Widerspruch zur marxistischen Deutung von Geschlechterrollen und -hierarchien als gesellschaftsbedingt. Dieser Artikel untersucht diese paradoxe Verknüpfung linker Theorie und Essentialismus mit Blick auf die marxistischen Ideen, die Wolfs Faschismusdeutung beeinflusst haben, insbesondere die von der Frankfurter Schule geprägte Idee des instrumentellen Denkens und die Bachofensche Theorie vom ‘Mutterrecht’. Eine Analyse dessen, wie Wolf Schuld auf der Geschlechtsebene gestaltet, wirft auf diese Weise die grundlegende Frage auf, wie Geschlecht auf einer symbolischen Ebene in linksorientierten Faschismustheorien funktioniert. | |
Anmerkung: | |
Literaturangaben | |
Gesamten Bestand von Ariadne anzeigen | |
Datensatz im Katalog der Einrichtung anzeigen |