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Fokalisierung aus anthropologischer Sicht : Tierdarstellungen als impliziter Erzählfaden in Schwarzenbachs "Das glückliche Tal"
Verfasst von:
De Bruyker, Melissa
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in:
Orbis litterarum : international review of literary studies
Oxford:
2010
,
255 - 291 S.
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Einrichtung: | Ariadne | Wien |
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Verfasst von: | De Bruyker, Melissa info |
In: | Orbis litterarum : international review of literary studies |
Jahr: | 2010 |
Sprache: | Deutsch |
Beschreibung: | |
Die vielen Tierdarstellungen kreieren einen kritischen Blick auf das moderne gesellschaftliche Individuum. Whrend die Innenfokalisierung die Frage aufwirft, ob das Individuum überhaupt noch selbstndig zu denken vermag, suggeriert der leidende Körper des Protagonisten die beschwerliche Stellung des zeitgenössischen Menschen. Die Tiere bilden den wichtigsten Leitfaden bei der Rekonstruktion des kulturkritischen Blickwinkels dieses Romans. Sie lassen die vorkriegerische Gesellschaft als erstarrt und unfruchtbar erscheinen. Ihre natürlich-instinktive Lebensweise wird der Kultivierung gegenübergestellt. Die fremden Tiere und Haustiere evozieren das damalige Rassendenken und die zeitgenössische Nationalpolitik. Die Hauptfigur strebt nach einer Symbiose von Kunst, Politik und Individualitt und sie sehnt für die Gesellschaft eine sichere Stellung zwischen Biotop und diskursivem Raum, zwischen Fruchtbarkeit und Ideologie und zwischen Zivilisation und Wildheit herbei. Aus erstarrten kulturellen Zwangsbildern werden besonders die Figuren des Nomaden, der Frau, des Arbeiters und des Tieres freigesetzt. Unfruchtbarkeit, Leiden und eine unnatürliche Kleidung zeigen die kulturelle Überdeterminierung des Körpers an. | |
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