in:
Contemporary European history
Cambridge:
1995
,
293 - 313 S.
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Einrichtung: | Ariadne | Wien |
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Verfasst von: | Niehuss, Merith |
In: | Contemporary European history |
Jahr: | 1995 |
Sprache: | Englisch |
Beschreibung: | |
Während Deutschland vor dem Zweiten Weltkrieg Familienpolitik nur in Ansätzen betrieben hatte, konnte Frankreich auf eine lange Tradition zurückblicken. Aus dieser Tradition heraus war es in Frankreich möglich, eine Familienpolitik mit deutlich natalistischen Zielen weiterzuführen. In Deutschland dagegen wurde eine neue "Familienpolitik" bewußt von der "Bevölkerungspolitik" der Nationalsozialisten unterschieden. Grundlage der Leistungen für die Familie waren in Frankreich die Familienausgleichskassen, die ihren Ursprung in einer patronalen Familienpolitik der französischen Unternehmer hatten. Im Angesicht des Zweiten Weltkrieges wurde der erhebliche Bevölkerungsrückgang, den Frankreich seit langem durchmachte, erneut zu einem Politikum. Familienbeihilfen wurden nun auf die gesamte Bevölkerung ausgedehnt und in ihren Leistungen wesentlich angehoben. In Frankreich, wie später auch in Deutschland, galt dabei das System der Einheitssätze, Beträge also, die nicht von der Einkommenshöhe abhängig waren. In beiden Ländern gab es parallel zu diesen Beträgen aber auch die Praxis, Kinderzahlen bei der Einkommenssteuer zu berücksichtigen. Diese Steuererleichterungen trafen in Deutschland, was politisch auch scharf diskutiert wurde, aber auf jene Familien nicht zu, die unterhalb der Mindeststeuersätze lagen. Die festen Sätze des Kindergeldes aber waren in Deutschland im Vergleich zu Frankreich sehr niedrig: eine deutsche Familie mit 4 Kindeern erreichte nur etwa 60 % des Lebensstandards eines vergleichbar verdienenden kinderlosen Paares: eine französische Familie mit 4 Kindern dagegen über 90 %. | |
Anmerkung: | |
Literaturangaben | |
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