Artikel

Germaine Tillion : eine französische Ethnologin im Frauen-KZ Ravensbrück

Verfasst von: Jacobeit, Wolfgang
in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde
Wien: 2000 , 325 - 332 S.

Weitere Informationen

Einrichtung: Ariadne | Wien
Verfasst von: Jacobeit, Wolfgang
In: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde
Jahr: 2000
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
Geselligkeit wird begriffen als Selbstdarstellung bürgerlicher Kultur, als Vorform einer egalitären Öffentlichkeit und als ein Modell sozialer Kommunikation, das mit den traditionellen Hierarchien und Wertvorstellungen des Ancien régime brach, um neue, bürgerliche Orientierungen zu etablieren. Eine dem Bürgertum gemeinsame und spezifische "Kultur" im Sinne von Lebensführung, Deutungsmustern, Symbolen, Wertungen und Mentalitäten galt es so um 1800, in den sich entwickelnden geselligen Assoziationen (gelehrte Gesellschaften, Logen, Vereine, Salons, Lesezirkel, Teeabende etc.) zu erarbeiten. Dabei kennzeichnete die Betonung von Bildung das Welt- und Selbstverständnis der Bürger. Liberale Tugenden wie Toleranz, Konflikt- und Kompromißfähigkeit, Autoritätsskepsis und Freiheitsliebe gehörten ebenso zur bürgerlichen Kultur und Identität wie die hohe Bedeutung symbolischer Formen: Tischsitten und Konventionen, Titel und feine Lebensart, Körperpflege und Kleidung. Nicht zuletzt gelangte der Geschlechterdiskurs in der Formierungsphase des auf Freiheit und Gleichheit pochenden Bürgertums zu einem ersten Höhepunkt.
Anmerkung:
Literaturangaben
Gesamten Bestand von Ariadne anzeigen
Datensatz im Katalog der Einrichtung anzeigen

Standort

Ariadne

Ähnliche Einträge