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"...mit der Verjudung des deutschen Theaters ist es nicht so schlimm!" : ein kritischer Rückblick auf die Karriere der Literaturwissenschaftlerin Elisabeth Frenzel
Verfasst von:
Radvan, Florian
in:
German life and letters
Oxford [u.a.]:
2001
,
25 - 44 S.
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Weitere Informationen
Einrichtung: | Ariadne | Wien |
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Verfasst von: | Radvan, Florian |
In: | German life and letters |
Jahr: | 2001 |
Sprache: | Deutsch |
Beschreibung: | |
Seit über vierzig Jahren gilt Elisabeth Frenzel als Autorin geschätzter und und bewährter Nachschlagewerke. Besonders die "Daten deutscher Dichtung", die sie gemeinsam mit Herbert A. Frenzel - in über dreißig Auflagen betreut hat, sind zu einem Standardwerk avanciert. Weniger bekannt als diese Veröffentlichungen ist allerdings die Autorin selbst: Ihre Karriere, die unter dem Hakenkreuz begann, ist ein Schulbeispiel für ideologische Verblendung und Preisgabe der Wissenschaft im Dienst einer totalitären Doktrin. Der vorliegende Artikel zeigt auf, wie Frenzel sich ab 1933 als antisemitische Theaterhistorikerin prfilierte und bis Kriegsende in zahllosen Publikationen jüdische Theaterleute denunzierte, ihre darstellerischen Leistungen herabwürdigte und die dramatischen Werke von Juden schmähte. Von einer fachwissenschaftlichen Warte aus trug sie so - mit ihren linientreuen schriften - zur weiteren Verbreitung des Antisemitismus und letzlich auch zur Stabilisierung des Regimes bei. Die parteiamtlichen Organisationen (insbesondere das "Amt Rosenberg") dankten ihr dieses Engagement, indem sie Frenzel zum Teil leitende Positionen antrugen. Die beobachtung, das Frenzel nach 1945 als vielgepriesene Handbuchautorin reüssieren konnte, ihr vormaliger Judenhaß allerdings weitgehend unbemerkt oder unkommentiert blieb, schließt den vorliegen Artikel ab | |
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