Tonträger Interview

Interview von Kristine von Soden mit Frau Erna P.

in: Sammlung: Sammlung K. v. Soden
1992 , 01:03:28 Stunden

Weitere Informationen

Einrichtung: Archiv der deutschen Frauenbewegung | Kassel
In: Sammlung: Sammlung K. v. Soden
Bestell-Signatur: ST-49 ; 2-7
Jahr: 1992
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
Kristine von Soden interviewte 1992/93 Frau Erna P. zu deren Bildungs- und Berufsweg. Frau P.s Familie war sehr akademisch geprägt, einige ihrer älteren weiblichen Verwandten hatten studiert. Ihr Vater war Anwalt, daher strebte sie selbst ebenfalls das Abitur an, das sie 1922 bestand. Anschließend studierte sie in Berlin und Freiburg Jura. Sie erzählte, dass sowohl der Schulbesuch wie auch das Studium selbst sehr teuer waren. Selbst die ReferendarInnen seien nicht bezahlt worden. Während ihres Studiums habe sie daher als Werksstudentin gearbeitet. Frau P verzichtete auf die Promotion, da ihr das vorgeschlagene Thema missfiel und sie außerdem nicht genug Geld hatte. Sie erzählte, dass einige Männer, auch Prüfer, anzügliche Bemerkungen über sie machten, im Allgemeinen aber habe sie sich nicht ausgegrenzt gefühlt. Nach Abschluss ihres Studiums arbeitete sie als Richtervertreterin, erhielt aber keine Anwaltszulassung. 1933 wurde sie zunächst beurlaubt und dann aus dem Dienst entlassen, ebenso ihr Mann, den sie 1930 geheiratet hatte. Sie gingen 1934 zunächst nach Paris, anschließend nach Israel. Dort arbeitete Frau P. als Wäscherin. 1953 entschloss sich das Ehepaar, nach Deutschland zurückzukehren. Dort wollte Frau P. wieder als Richterin arbeiten, doch sie wurde nicht zugelassen. Stattdessen erhielt sie die Zulassung als Anwältin und Notarin und sie spezialisierte sich auf Entschädigungsangelegenheiten. Nach dem Tod ihres Mannes 1965 übernahm sie dessen Kanzlei und arbeitete bis zu ihrem 85. Lebensjahr als Anwältin. Frau P. erzählt auch allgemein von den Schwierigkeiten deutscher AussiedlerInnen nach Israel. Sie kannte aus dem Studium und Berufsleben u. a. Else Koffka, Edith Pinkus, Aniela Jaffé und Joachim Fernau.
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