Archivgut
Akte
Marie Buchhold
in:
Aktenbestand: Schwarzerden
1912 - 1982
,
1,3 Regalmeter
Weitere Informationen
Einrichtung: | Archiv der deutschen Frauenbewegung | Kassel |
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In: | Aktenbestand: Schwarzerden |
Bestell-Signatur: | NL-K-27_4 |
Jahr: | 1912 - 1982 |
Sprache: | Deutsch |
Beschreibung: | |
Biographische Daten: Zum Bestand der Gymnastikschule Schwarzerden gehört auch der persönliche Nachlass einer der Gründerinnen, Marie Buchhold (1890-1983). Die geborene Darmstädterin ließ sich nach dem Besuch der höheren Mädchenschule zur Lehrerin ausbilden und arbeitete einige Jahre in diesem Beruf. Privat engagierte sie sich in den Jugendbewegungen "Wandervogel" und "Freideutsche Jugend" und interessierte sich für alternative Siedlungsprojekte. Nach Ende des Ersten Weltkriegs quittierte Buchhold den Dienst als Lehrerin und begründete mit einer Gruppe anderer Wandervögel die Siedlung Frankenfeld, die jedoch nur wenige Jahre Bestand hatte. Nachdem sie dort die Turnlehrerin Elisabeth Vogler (1892-1974) kennengelernt hatte, zogen die beiden Frauen in die Rhön, um dort ein gemeinsames neues Siedlungsprojekt aufzubauen, bei dem ausschließlich Frauen beteiligt sein sollten. Sie nannten diese Siedlung "Schwarzerden". Gemeinsam mit weiteren Frauen, die schrittweise hinzukamen, bauten sie eine auf Landwirtschaft, Handwerk, Unterricht und Gymnastik basierende Gemeinschaft auf, aus der sich mit den Jahren die Gymnastikschule Schwarzerden entwickelte. Buchhold entwickelte die sozialpolitischen Unterrichtsinhalte und schrieb Aufsätze und Reden, mit denen sie die Schule öffentlich bekannt machte. In der Zeit des Nationalsozialismus übernahm sie das Amt einer Kulturreferentin. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs verlor Buchhold aufgrund ihrer Beteiligung am NS-System die Lehrerlaubnis und zog sich daher aus der Schulverwaltung Schwarzerdens zurück. Obwohl sie durch die Weihnachtsamnestie 1948 ihre Lehrerlaubnis zurückerhielt, kehrte die Gründerin nur als Privatperson nach Schwarzerden zurück, anstatt ihre alten Aufgaben wieder aufzunehmen. Buchhold widmete sich Zeit ihres Lebens dem Schreiben, sie verfasste zahlreiche Gedichte und Aufsätze. Nach dem Ende ihrer Schulkarriere betätigte sie sich ausschließlich als Schriftstellerin. Sie starb 1984 in Gersfeld. Bestandsbeschreibung: Buchholds Nachlass besteht zu einem Großteil aus Gedichten, Schauspielen und Aufsätzen, die ältesten aus den Jahren um 1912, die letzten entstanden kurz vor ihrem Tod. Weiterhin liegt umfangreiche, mehrere Jahrzehnte umfassende Korrespondenz mit zahlreichen Personen vor. Zudem führte Buchhold regelmäßig Tagebuch, insbesondere Bände aus den 1960er bis 1980er Jahren sind erhalten geblieben. Im kleinen Umfang umfasst der Bestand auch persönliche Dokumente und Urkunden Buchholds und ihrer Familie. Der Umfang beträgt etwa 1,3 Regalmeter. Zahlreiche Gedichte und andere ihrer Schriften sind auch in nicht direkt zu Buchhold gehörigen Akten der Schule zu finden. |
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