Buch Monografie

Sexuelle Orientierung als Asylgrund : Entwicklungen der europäischen Asylrechtspraxis am Beispiel Deutschlands

Verfasst von: Hempel, Jessica Johanna
2014 , 98 S.

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Einrichtung: Frauensolidarität | Wien
Verfasst von: Hempel, Jessica Johanna
Jahr: 2014
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
Die Zurückweisung von lesbischen, schwulen und bisexuellen (LGB) Flüchtlingen durch die deutsche Asylrechtspraxis verwehrt vielen LGB-Antragsteller_innen .Schutz vor Verfolgung. Trotz der Anerkennung der sexuellen Orientierung als Verfolgungsgrund durch die Europäische Union bestehen große Differenzen zwischen den EU-rechtlichen Vorgaben und der nationalen Spruchpraxis. Einerseits wurde von LGB-Flüchtlingen verlangt, ihre sexuelle Orientierung im Heimatland „diskret“ und „im Verborgenen“ zu leben, da sie auf diese Weise einer Verfolgungsgefahr ausweichen könnten, andererseits moniert eine menschenrechtlich motivierte Perspektive, dass die Bestrafung von Homosexualität im Herkunftsland bereits Verfolgung im Sinne des internationalen Flüchtlingsschutzes bedeute und daher entsprechender Schutzstatus zuerkannt werden müsse. Ausgehend vom internationalen Rahmenwerk der Genfer Flüchtlingskonvention werden die europäischen Asylrechtsentwicklungen des letzten Jahrzehnts nachgezeichnet hinsichtlich der Frage, wie sich die Flüchtlingsanerkennungspraxis für LGB-Personen in Deutschland gestaltet und verändert hat. Die Anerkennungsstrategien u. a.innerhalb der deutschen Rechtsprechung der vergangenen Jahre haben grundlegende Fragen aufgeworfen, hinsichtlich der Glaubwürdigkeitsprüfung und der Beweisbarkeit der sexuellen Orientierung im Asylverfahren, sowie der Beschränkung ihres Schutzbereichs und der damit einher gehenden Forderung, durch verheimlichendes Verhalten der Gefahr von Verfolgung entgehen zu können. Dies hat zu einer weitreichenden Debatte über das differenzierte Verständnis von Geschlechterverhältnissen in ihrer Vieldimensionalität auf europäischer Ebene geführt.
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