Archivgut Nachlass

Johanna D.; Leopoldine P. NL 22 II

Dezember 1922, September 1939 bis April 1946

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: Dezember 1922, September 1939 bis April 1946
Sprache: Deutsch
Beschreibung:

Orte: Schenkenbrunn in Niederösterreich; unbestimmbare Orte an der Front/Kriegsschauplätze im 2. Weltkrieg

Quellentypen: Korrespondenz (Feldpost aus dem 2. Weltkrieg): 7 Schreiben; 5 amtliche Dokumente; (zum Teil in Kopie)

Zum Bestand: Adressatin/Besitzerin: Johanna D. (geb. P.); geb. 1903 in Pimmenhöfen in Niederösterreich, gest. 1993 in Schenkenbrunn in Niederösterreich

Adressatin/Besitzerin: Leopoldine P., geb. 1914 in Gansbach, gest. 2002 in Krems

Übergeberin: Hermine D. (Schwiegertochter von Johanna D.), 2000



Johanna D. (geb. P.) lebte auf einem Bauernhof in Schenkenbrunn bei Krems in der Wachau in Niederösterreich. Sie arbeitete als Hausgehilfin, was durch eine „Dienstkarte“ (in Kopie) aus 1922 belegt ist, die auch ihr Portraitbild enthält. Aus 1940 ist die Unterhaltsvorschreibung für den Vater des Kindes von Johanna D. erhalten.

Nach dem Tod von deren Ehemann zog Johanna Dierneggers jüngere Schwester Leopoldine P. zu ihr auf den Hof. Die zwei Frauen führten die kleine Landwirtschaft gemeinsam, daneben nahmen sie u.a. Näharbeiten an.

Der schriftliche Nachlass der Schwestern umfasst des Weiteren 6 Feldpostschreiben aus dem Jahr 1944. Drei hat ihr Bruder Alois P. an der Front in Frankreich verfasst, 2 ihr Schwager, der sie darin u.a. bittet: "Liebe Poldi wen es Dir einmal möglich ist besuche einmal meine Frau damit Ihr nicht so Zeitlang ist". 1 Brief aus der Vorweihnachtszeit 1944 vermutlich von einer Bekannten enthält das Rezept für eine Bäckerei namens „Puddingringerl“ sowie folgende Zeilen: „Die Henne war so fett und gut und wir haben mit Dankbarkeit an Sie gedacht. Sie haben uns so viel geholfen, daß ich Ihnen großen Dank schuldig bin.“

Von Leopoldine P.‘ amtlichen Dokumenten sind drei Papiere erhalten, die jeweils 1946 ausgestellt worden sind: 1 Identitätsausweis mit Portraitbild, ein nicht ausgefüllter Beschäftigungsausweis und ihre Anzeige wegen Vergewaltigung sowie einen Raubüberfall von Angehörigen der Sowjetarmee. Als Beruf ist auf Leopoldine P.‘ Identitätsausweis ebenfalls „Hausgehilfin“ angegeben.

Der Nachlass beinhaltet zudem einzelne, nicht persönlich zuordenbare Dokumente, darunter 5 Geldanweisungen der Heeresstandortkassa von 1942 bis 1949, 1 Merkblatt zum Thema „Kinderlähmung“ sowie eine Ausgabe der „Illustrierten Frauenzeitschrift Elisabeth Blatt“ der „Katholischen Frauenorganisation und der Christlichen Frauen- und Müttervereine“ aus 1930.



Autobiografische Texte von Hermine D., der Schwiegertochter von Johanna D., sind Teil der Bestände der Dokumentation lebensgeschichtlicher Aufzeichnungen. Die Kopie des Textes "Auch Deine Oma war ein Kind" (57 Seiten, A5) mit zahlreichen Bildern liegt auch in der Sammlung Frauennachlässe vor.

Anmerkung:
Aus Datenschutzgründen werden in diesem Online-Verzeichnis alle Nachnamen abgekürzt angegeben. Die mit den Übergeber/innen der Bestände jeweils vertraglich vereinbarte Verwendung der Namen ist bei der Recherche vor Ort abzuklären.
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Standort

Sammlung Frauennachlässe
c/o Institut für Geschichte, Universität Wien

Universitätsring 1
1010 Wien
Telefon: +43 (0)1 4277 408 12
Öffnungszeiten
Die Bestände können nach Vorlage des Forschungsvorhabens an vereinbarten Terminen eingesehen werden. Ausführliche Informationen dazu finden Sie auf der Website https://sfn.univie.ac.at unter Benutzung + Recherche.
Benutzungszeiten, für die ein Termin vereinbart werden kann, sind Mi & Do 11.00 - 17.00 Uhr bzw. auf Anfrage (per Mail oder telefonisch).
Die erste Sichtung der Quellen erfolgt in den Räumlichkeiten der Sammlung Frauennachlässe. Für die spätere Bearbeitung ist eine Aufstellung der Materialien in der Fachbibliothek für Geschichte möglich.

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