Weitere Informationen

Einrichtung: ausZeiten | Bochum
Signatur: 1408
Sprache: Nicht einzuordnen
Beschreibung:
"Was wird passieren, wenn es uns nicht mehr gibt?" Diese Frage stellt sich Jack Terry, 80 Jahre alt, Holocaust-Überlebender. ZDFneo hat ihn auf eine Reise durch seine zwei Leben begleitet: Sie führt zunächst nach New York, wo Terry sein zweites Leben genießt - und dann in sein erstes, grausames Leben, nach Polen und in das ehemalige KZ Flossenbürg. Zum Holocaust-Gedenktag zeigt ZDFneo am Freitag, 21. Januar 2011, 21.45 Uhr, die Dokumentation "Die zwei Leben des Jack Terry" sowie bereits um 20.15 Uhr den oscarprämierten Spielfilm "Die Fälscher".

Geboren wird Terry als Jakub Szabmacher in Belzyce bei Lublin. Mit neun Jahren erlebt er den deutschen Überfall auf Polen. Innerhalb kurzer Zeit verschleppen SS-Kommandos seine Eltern und Geschwister oder ermorden sie brutal an Ort und Stelle. Er selbst kommt in ein Zwangsarbeitslager und wird jüngster KZ-Häftling in Flossenbürg. Auf seinem Leidensweg überlebt er mehrmals auf wundersame Weise "Selektion" und Massenmord. Am 23. April 1945 befreien ihn US-Soldaten aus dem KZ Flossenbürg.

Terry erzählt von seiner Wiedergeburt, von dem Beginn seines zweiten Lebens in den USA. Er kommt mit nichts: ohne Geld, ohne Bildung, ohne einen vertrauten Menschen. Aber er nutzt seine Chance. Als Jack Terry blickt er heute in seiner Wohnung in Manhattan zurück auf ein sehr glückliches Familienleben, auf Wohlstand und ein erfülltes Berufsleben. In seinem zweiten Beruf als Psychotherapeut hat er viele KZ-Opfer behandelt. Offenbart jedoch hat er sich ihnen nie. Doch sein erstes Leben hat ihn schon früh wieder eingeholt: "Ich habe Flossenbürg verlassen. Doch Flossenbürg hat mich nie verlassen." Seit einigen Jahren kommt er - ganz anders als geplant - oft nach Deutschland. Hier sucht er regelmäßig das Gespräch mit jungen Menschen über den Holocaust und seine Ursachen. Den Aufbau der neuen Gedenkstätte Flossenbürg hat er ebenfalls unterstützt.

Zugleich beobachtet er mit Sorge, wie der Holocaust zu einem didaktischen Problem der Zeitgeschichte wird. Ihn empört die unverbindliche Leichtigkeit der "Nie-wieder"-Appelle. Denn aus der Sicht von Jakub Szabmacher kann der Holocaust jederzeit zurückkommen, ist er bereits zurückgekehrt nach Kambodscha, Ruanda, Srebenica. Das macht ihm Angst. "Die Menschheit hat aus dem Holocaust nichts gelernt - es ist enttäuschend, für uns."
Gesamten Bestand von ausZeiten anzeigen

Standort

ausZeiten e.V. - Bildung, Information, Forschung und Kommunikation für Frauen

Herner Str. 266
44809 Bochum
Telefon: +49 (0)234 50 32 82
Öffnungszeiten
Di & Do 15.00 - 18.00 Uhr
und nach Vereinbarung

Ich stimme der Nutzung von Google Maps zu.