Film
Rechnitz
2010
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Weitere Informationen
Einrichtung: | ausZeiten | Bochum |
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Signatur: | 1387 |
Formatangabe: | Theaterstück |
Jahr: | 2010 |
Spieldauer: | 108 |
Sprache: | Nicht einzuordnen |
Beschreibung: | |
Aufzeichnung eines Theaterstücks von Elfriede Jelinek über ein Massaker an jüdischen Zwangsarbeitern im März 1945. In der Umgebung von Rechnitz wurden in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs mit der Bahn etwa 600 Zwangsarbeiter, vor allem ungarische Juden, von Koszeg nach Burg transportiert, um bei der Errichtung des so genannten Südostwalls Hitlers eingesetzt zu werden. Etwa 200 von ihnen, die erschöpfungs- und krankheitsbedingt nicht mehr arbeiten konnten, wurden jedoch bis nach Rechnitz zurücktransportiert.[1] In der Nacht vom 24. auf den 25. März 1945, dem Palmsonntag, wurden 180 von ihnen von Teilnehmern eines von Margit von Batthyány, Tochter Heinrich Thyssens, und ihrem Mann Graf Ivan von Batthyány abgehaltenen Schlossfestes erschossen. Das Massaker ereignete sich nur zehn Tage, bevor die Rote Armee Rechnitz erreichte.[2] Die Toten mussten von 16 Zwangsarbeitern vergraben werden, die eigens zu diesem Zweck zunächst verschont worden waren, danach aber ebenfalls erschossen wurden. In der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Wien im Jahre 1947 hieß es:[3] "Die Opfer mussten zuerst - […] - ihre Überkleider ausziehen und sich an den Rand einer auf freiem Feld in der Nähe des Schlachthauses bereits ausgehobenen Grube setzen; […]; dann wurden sie erschossen, ein Teil von ihnen vielleicht auch erschlagen […]" Hauptverantwortlich für das Massaker sollen der örtliche Gestapoführer Franz Podezin sein, der sich durch Flucht der Justiz entzog - er wurde zuletzt 1963 in Südafrika lebend gesehen -, sowie der Gutsverwalter Hans Joachim Oldenburg, mit dem die Gräfin Batthyány ein Verhältnis gehabt haben soll.[4] Insgesamt sollen zehn Personen an der Ermordung beteiligt gewesen sein.[5] In der Nachkriegszeit wurde ein Verfahren eröffnet, das nur wenige Ergebnisse brachte.[1] Während des Verfahrens wurden zwei Zeugen ermordet; diese Fälle konnten aber nie aufgeklärt werden. Deshalb ist nicht zu beweisen, ob die Morde im Zusammenhang mit dem Massaker standen oder andere Streitigkeiten vorlagen. Die Akten der Volksgerichtsverfahren "Rechnitz I",[6], "Rechnitz II"[7] und "Rechnitz III"[8] werden heute im Wiener Stadt- und Landesarchiv aufbewahrt. |
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