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Der verdeckte Wunsch männlicher Adoleszenter nach einer fürsorglichen Mutter-Sohn-Beziehung – eine Kritik der gesellschaftlichen Abwertung von Müttern und Weiblichkeit

Verfasst von: Başer, Nadine N. [weitere]
in: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft
2024 , Heft: 2 , Band: 16 , 122–137 S.

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Einrichtung: GenderOpen | Digital
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Verfasst von: Başer, Nadine N.; Scholz, Sylka
In: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft
Jahr: 2024
Heft: 2
Band: 16
ISSN: issn:1868-7245
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
In der Adoleszenz vollziehen sich psychodynamische Prozesse der Ablösung und Neugestaltung von Bindungen, in denen die Auseinandersetzung mit Geschlecht und Geschlechterdifferenz bedeutsam wird. Im Rahmen von Diskursen über männliche Sozialisation wird von als männlich gelesenen Adoleszenten in heteronormativer Manier die Ablösung von der Mutter und die Hinwendung zum Vater als zentral für die Ausbildung einer männlichen Identität postuliert. Diese Argumentationsfigur trägt mit zur gesellschaftlichen Abwertung von Müttern und Weiblichkeit bei. Der Artikel fokussiert kritisch auf Prozesse geschlechtlicher Sozialisation als männlich gelesener Jugendlicher im Kontext von Mutter-Sohn-Beziehungen und hinterfragt die hohe Bedeutungszuschreibung des Vaters. Ausgehend von den Ergebnissen eines qualitativen Forschungsprojekts zu Fürsorgeorientierungen als männlich gelesener Adoleszenter wird dieser Frage vertiefend durch die Analyse des Romans tschick nachgegangen. Die Interpretation des literarischen Textes zeigt, wie eine nicht von Distanz geprägte Mutter-Sohn-Beziehung aussehen kann und wie auf diese Weise ein Raum für eine weniger normative geschlechtliche Individuierung geöffnet wird, die fürsorglich und generativ ist.
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Eine Kooperation des Margherita-von-Brentano-Zentrum an der Freien Universität Berlin, dem Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität und zu Berlin und dem Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschungan der Technischen Universität Berlin