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„Und gut, dann ändert man halt seinen Körper“ : Intimchirurgie zwischen Medikalisierung und Rohstoffisierung

Verfasst von: Meßmer, Anna-Katharina
in: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft
2013 , Heft: 1 , Band: 5 , 9–23 S.

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Einrichtung: GenderOpen | Digital
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Verfasst von: Meßmer, Anna-Katharina
In: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft
Jahr: 2013
Heft: 1
Band: 5
ISSN: 1868-7245
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
Die soziologisch vielfach diskutierten Entwick lungen des Enhancements sind im weiblichen Intimbereich angekommen. Zu den Tech niken der Intimchirurgie/Female Genital Cosmetic Surgery bzw. Vaginal Rejuvenation zählen Schamlippenkorrekturen, Modellierungen des Venushügels, Vaginalverengungen, Geburtsfolgenkorrekturen und G-Punkt- Unterspritzun gen. Als Plausibilisierung für jene Eingriffe werden zunehmend „biologische Defi zite“ und „medizinische Notwendigkeiten“ angeführt. Eingebettet in einen Kontext von Medikalisierung und Entgrenzung sowie der Rohstoffi sierung von Körpern entstehen hier neue medizinische Technologien des Selbst. Diskursanalytisch refl ektiert der Beitrag den Möglichkeitsrahmen, der von Intimchirurg_ innen in ihren Werbetexten eröffnet wird, und analysiert, wie hier neu geschaffene Freiheitspotenziale eine Wahlverwandtschaft ein gehen mit sedimentierten Vorstellungen von Weiblichkeit und den ökonomisierten Rhetoriken und Techniken der Selbstverwirklichung.“Change your body – Change your life”. Fe- male genital cosmetic surgery between medicalization and commodification The sociologically much debated developments in the field of beauty enhancement have reached the female genitals. Techniques of female genital cosmetic surgery and vag nal rejuvenation include labiaplasty (labia reduction and beautification), mons pubis reduction, vaginaplasty (vaginal tightening and vaginal reconstruction after birth) and G-spot amplification. “Biological defects” and “medical necessity” are used to legitimize these operations. Embedded in the context of medicalization, blurring boundaries and the commodification of bodies, new medical technologies of the Self are emerging. Using the approach of discourse analysis, this paper reflects on the framework of possibilities opened up by genital surgeons through their advertisements. Additionally, it analyzes how newly-created potentials of freedom enter elective affinities with sedimented perceptions of femininity and economized rhetoric and self-realization techniques.
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