Orte: Klagenfurt (Celovec) und Völkermarkt (Velikovec) in Kärnten, Graz in der Steiermark; Orte an der Front/Kriegsschauplätze im 1. Weltkrieg: Motta di Livenza und Zenson di Piave in Italien u.a.; Orte an der Front/Kriegsschauplätze im 2. Weltkrieg: Geldern in Deutschland, Montecchio Maggiore und Vincenza in Italien u.a. Quellentypen: Tagebuch (Männertagebücher, Soldatentagebücher, während dem 1. Weltkrieg geführte Tagebücher, tagebuchähnliche Aufzeichnungen): 2 Bände; Korrespondenz (Paarkorrespondenz, Feldpost aus dem 2. Weltkrieg, Familienkorrespondenz): ca. 500 Schreiben; ca. 25 amtliche Dokumente; 38 Fotografien (in 1 Fotoalbum); Weiteres: Liederbuch, Zeitungsseite, Zahlscheinabschnitte Zum Bestand: Schreiberin/Adressatin: Maria T. (geb. K., verw. K.); geb. 1905 in Völkermarkt in Kärnten, Todesdaten unbekannt
Schreiber: Markus K.; 1895-1934, geb. und gest. in Völkermarkt in Kärnten
Schreiber: Walter T.; geb. 1914 in Villach in Kärnten, gest. 1944 in Vicenza in Italien
Übergeberin: SOS Kinderdorf Rechtsabteilung (Bevollmächtigte), 2010
Maria (genannt Mitzi) T. war mit dem Krankenkassenbeamten Markus (genannt Maxl) K. aus Völkermarkt (Velikovec) verheiratet. Von ihm sind drei Hefte mit Tagebuchnotizen erhalten, die er zwischen Mai 1917und Juni 1918 als Soldat des G.Sch.Reg 1 MgK 3/1 u.a. in Motta di Livenza und Zenson di Piave in Italien geführt hat: Die Angabe "Tagebuch Fortsetzung" am Anfang des ersten Bandes weißt darauf hin, dass damit nur ein Teil der von ihm verfassten Aufzeichnungen vorliegt. Die Einträge im "Kriegs-Taschen-Kalender 1917-1918" enthalten auch verschiedene Auflistungen, etwa über Finanzen oder von Titeln aus der "Bibliothek Soldatenheim", das ab Dezember 1917 geführte Tagebuch auch einzelne Zeichnungen. Aus der Zeit des Ersten Weltkrieges sind weiters einzelne Fotografien und Fotopostkarten erhalten, die vermutlich verschiedene Absender (etwa Bruder Martin) an Markus K. geschickt haben. Motive sind u.a. Soldaten in Gruppen, Soldaten mit zwei Kriegskrankenschwestern, Soldaten mit Waffen oder Berghütten.
Von Markus K. sind weiters das Mitgliedsbuch beim Deutschnationalen Handlungsgehilfenverband aus den 1910er-Jahren und bei einer Versicherung aus 1929 vorhanden.
Die Korrespondenz von Markus K. an Maria T. (v.a. von 1926 bis 1929) umfasst ca. 200 großteils maschingeschriebenen Briefe an das „Liebstes Bärenweibi“, die in zwei mit Schmuckbändern geschnürten Bündeln aufbewahrt sind. Eine Sammlung von Bildpostkarten enthält z.T. auch Schreiben anderer Absenderinnen und Absender.
Zum Tod von Markus K. 1934 liegen die Parte, einige Kondolenzschreiben und amtliche Korrespondenz zur Witwenversorgung von Maria T. vor. Entsprechend einem Bescheid der Angestelltenversicherung von 1934 hatte Maria T. um Waisenrente für ein Kind namens Markus K. angesucht. „Da die Eintragung der Vaterschaft in das Tauf- oder Geburtenbuch (…) nicht nachgewiesen ist“, wurde dem Buben aber keine Unterstützung zugestanden.
1939 heiratete Maria T. den gelernten Instrumentenmachen und Militärangehörigen Walter T., im selben Jahr wurde ihre Tochter Maria Josefa T. (1939-2008) in Klagenfurt geboren. Von Walter T. liegen eine Textsammlung von „Kärntnerliedern“, ein „Ahnenpass“, undatierte Zahlscheinabschnitte der Landeskrankenkasse für Kärnten sowie ein Fotoalbum über „Meine Dienstzeit“ als Unteroffizier und Feldwebel im Feldersatzbatallion 190 vor. Das mit einem Stahlhelmemblem verzierte, kleinformatige Album enthält ca. 35 Aufnahmen von Soldaten, von einem Militärorchester sowie einzelne von Gefangenen, von Flüchtenden und Toten. Ein dabei identifizierbarer Ort ist die Stadt Geldern in Nordrhein-Westfalen.
Die Feldpostkorrespondenz von Walter T. an Maria T. umfasst ca. 300 verschieden gebündelte Schreiben, die er von 1938 bis zwei Tage vor seinem Tod im November 1944 an „Meine liebe Mutz“ geschrieben hat. Zu seinem Tod sind Kondolenzschreiben und eine Fotografie seines Grabes vorhanden. Ein großformatiges Poster „Questa notte il Camerata Tedisco Maresciallo Walter T. è stato proditoriamente assassinato da ‚fuori legge‘. (…)“ ist mit Montecchio Maggiore im November 1944 datiert.
Partezettel und zahlreiche amtliche Dokumente von Mitgliedern der Familien T. und K. sind ein weiterer Teil des Bestandes.
Die Dokumente aus dem Nachlass von Maria T. liegen in einer groben Ordnung vor. Die Zahlenangaben zu den Korrespondenzen sind geschätzt. |